„Die Kinderbetreuung ist ein gutes Stück Managementarbeit“, sagte Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Krause in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend, Sport und Kultur der Samtgemeinde Salzhausen im Rathaus. Die Gebührenfreiheit in den Kindergärten, die im August starten soll, und die Flexibilisierung der Einschulung wirken sich auf die Platzvergabe in den Kindergärten der Samtgemeinde aus.
Nach derzeitigem Stand fehlen von August bis Dezember im günstigsten Fall 26 Betreuungsplätze. Dazukommen noch 38 Voranmeldungen für den Zeitraum Januar bis Juli 2019. Bei diesen 38 Anmeldungen handelt es sich allerdings teilweise um Kinder, die bereits in einer Krippe betreut werden und in dem Zeitraum drei Jahre alt werden. Für diesen Teil der Kinder wäre die Betreuung daher bis Juli gewährleistet. Allerdings müsste dann auch im Krippenbereich eine Gebührenfreiheit angeboten werden, da ab dem dritten Lebensjahr ein Anspruch auf einen gebührenfreien Kindergartenplatz besteht. In die Gesamtrechnung ist auch die neue Kita Am Hang in Salzhausen miteinbezogen worden. „Nach baulichen Verzögerungen ist es das Ziel, Ende Juni zu eröffnen“, berichtete Krause. In der neuen Kita wird es 35 Krippen- und 18 Kita-Plätze geben.
Um dem Bedarf an zusätzlichen Kindergartenplätzen gerecht zu werden, könnte die Krippeninterimslösung in Gödenstorf als Kindergartengruppe mit 25 Plätzen weitergeführt werden. Dazu müssten mit der Genehmigungsbehörde und dem Vermieter entsprechende Gespräche geführt werden. Des Weiteren könnte die vorübergehend eingerichtete halbe Kindergartengruppe mit zehn Plätzen in Vierhöfen aufrechterhalten werden. Auch die Entwicklung bei den Integrationskindern soll beobachtet werden, sollten die Zahlen zurückgehen, sei auch die Umwandlung einer Integrationsgruppe in eine Regelgruppe denkbar. Durch eine Umwandlung von vier Integrationsplätzen in Regelplätze und eine Erhöhung der Gruppenstärke von 18 auf 25 Kinder, würden dann elf weitere Regelplätze geschaffen. „Wir gehen davon aus, dass wir das zum Sommer schaffen“, bemerkte Wolfgang Krause.
„Ganz ehrlich: Wir sind in der Samtgemeinde finanziell noch gut aufgestellt, in den nächsten Jahren kann das schlimmer werden“, erklärte der Samtgemeindebürgermeister. „Die Beitragsfreiheit in den Kitas ist ein politisch gutes Ziel, doch das Land belastet die Kommunen jährlich mit 300 000 Euro zusätzlich.“ Krause ist Kreisgeschäftsführer des Niedersächsischen Städte und Gemeindebundes. „Wir stellen ganz klare Forderungen an das Land – statt 55 Prozent Finanzhilfe erwarten wir 66 Prozent, nur dann erreichen wir die schwarze Null“, betonte er. Außerdem sollen Vertretungs- und Teilzeitkräfte mitberücksichtigt werden und die Ausbildung für Erzieher attraktiver gestaltet werden. Mit der Beitragsfreiheit werden voraussichtlich mehr Kinder angemeldet, also werden auch mehr Räume und mehr Mitarbeiter benötigt. „Die Nacharbeiten schaffen wir nicht bis zum 1. August“, stellte Krause fest.
Ebenfalls ein Thema des Ausschusses waren die Anträge zur baulichen Erweiterung der Kindergärten Eyendorf und Wulfsen. „Wir platzen aus allen Nähten“, machte Sabine Kuglin, Leiterin der Einrichtung in Eyendorf, deutlich. Das Team des Kindergartens hat einen Antrag auf räumliche Veränderung in Form von Um- beziehungsweise Anbaumaßnahmen gestellt. Dieser beinhaltet zusätzliche Toiletten und die Erweiterung eines Mitarbeiterraumes. Außerdem bedarf es eines Raumes für eine adäquate Verpflegung der Kinder und eines Ruheraumes. Ein Anbau wurde haushaltstechnisch für die Jahre 2020 bis 2022 angedacht. Durch die rasanten Entwicklungen im Bereich der Kitas sei eine frühere Umsetzung des Bauvorhabens wünschenswert, hieß es.
Die Samtgemeindeverwaltung soll nun in Zusammenarbeit mit einem Architekten eine Entwurfsplanung inklusive einer groben Kostenschätzung für einen möglichen Anbau erarbeiten, der dann den zuständigen Gremien zur Beratung vorgelegt werden soll. Es ist je nach Bauweise und Ausstattung mit Kosten in Höhe von 1500 bis 2000 Euro pro Quadratmeter zu rechnen. Das Gleiche gilt für den Kindergarten Wulfsen, in dem eine ähnliche Raumsituation vorliegt. „Wir müssen auch an anderen Standorten prüfen, was möglich ist – die Kita Am Hang inbegriffen“, findet Krause.
Artikel im WA, 14.05.2018